Eine Woche für die Noten

Ja ich weiß, heuer ist schon Freitag und ich wollte eigentlich alle 2 Tage einen Post verfassen, das hätte ich auch gern gemacht, wenn mein Internet im Wohnheim nicht so schwach gewesen wäre. Es hat sich mit allem verbunden, selbst mein 3DS hatte Internetzugriff, nur mein Laptop wollte er nicht haben. :<
Soviel zu meiner stabilen Internetverbindung.

Mein Dienstag begann so ereignislos wie jeder Dienstag Morgen. Aufstehen, fertig machen, frühstücken und auf gehts zur Arbeit. Der heurige Morgen ließ bereits durchblicken, dass es ein schöner Tag werden würde und auch der Wetterbericht kündigte Sonne mit 20°C an.

Gut gelaunt bin ich auf Arbeit angekommen und hab ich gleich ins Getümmel gestürzt. Zuerst hab ich wieder den Standard im System vermerkt und kurz die Tagesthemen überflogen. Nachdem ich die Zeitung zu den vorherigen Exemplaren gebracht hab, nahm ich mir den recht großen Stapel an Noten und Büchern vor, die eingestellt werden wollten.

Dies beschäftigte mich in etwa eine Stunde lang. Nun ohne Aufgabe, bin ich zu der Agnes hin und fragte sie, ob ich irgendetwas für sie erledigen könnte. Im nachhinein betrachtet hätte ihr diabolisches Grinsen zu denken geben müssen, aber ich konnte ja nicht ahnen was mich nun erwarten sollte. Sie ging kurz hoch in ihr Büro und kam nach kurzer Zeit mit einem eingewickelten Packen zurück. Diesen stellte sie mir auf meinem Arbeitsplatz ab und wickelte es ganz lansam aus. Dabei ist mir die Beschriftung des Parketes aufgefallen; „Schlager – Hefte“ stand groß mit Kuli drauf. Na toll.

Ausgepackt sieht das Ganze dann so aus:

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Schätzungsweise 100 Hefte [es sind bestimmt vieeeel mehr, da ein Heft nur 3 Seiten hat] wollen gerne eine Titelaufnahme und ein Exemplar bekommen. Langeweile kommt mit diesem Projekt bestimmt nicht mehr auf. ;D

Mein leicht verdutzter Gesichtsausdruck wusste Agnes gleich richtig zu deuten und sagte mir, dass ich diesen Stapel nich durchgängig bearbeiten muss. Diese Heftsammlung wartet schon so lange darauf aufgenommen zu werden, da würde es keinen so großen Unterschied machen ob dies jetzt erledigt wird oder erst in einem Jahr. Puh.

Gemeinsam nahmen wir denn ein Schlagerheft auf, damit ich weiß welche Felder wie belegt sein müssen und was bei Noten besonders zu beachten ist. Im Berufsschulblock vor dem Praktikum hatten wir kurz die RAK-Musik angesprochen gehabt und ehrlich gesagt war das alles sehr verwirrend und ich hab nicht so viel davon behalten können. Nun in der Praxis ist etwas leichter zu verstehen und im meinem Fall gar nicht so unähnlich mit einer Titelaufnahme für ein Buch. Im Grunde genommen schreibt man im Ausgabe- / Auflagefeld statt 4. Aufl. „Ausg. für Gesang mit Gitarre- oder Hamonikabegleitung“ und ganz wichtig ist neben dem Erscheinungsjahr auch das Jahr des Copyright’s zu vermerken. Neu hinzu gekommen ist die Druckplatten-Nummer, man könnte sie auch als die ISBN der Noten bezeichnen. 😀

Eine komplett fertige Titelaufnahme sieht dann übrigens so aus:

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Die restliche Zeit hab ich denn mit der Notenkatalogisierung verbracht und das Ergebnis am Ende meines Arbeitstages sah nicht gerade nach 30 Heften mit fertiger Titelaufnahme und Exemplarsatz aus.

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Da das Wetter so schön war, entschloss ich mich nicht die Bim zu nehmen um nach hause zu kommen, sondern die Strecke zu Fuß zurück zu legen.

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Ich glaube das war eine gute Idee, wer weiß wie oft es noch so schön dieser Tage wird. =)

Mittwoch

Der Mittwoch wurde nicht so schön angekündigt, wie der vorherige. Genauer gesagt hieß es für heut, Nebel und bewölkt. Ich schaute aus dem Fenster um dies zu überprüfen. Das der Himmel wolkenverhangen war, das ließ sich nicht abzustreiten, aber wo war der Nebel geblieben? Auf dem Weg zur Arbeit fand ich ihn denn endlich. Genauer gesagt konnte man ihn nicht übersehen, weil man außer Nebel nicht mehr so viel sah.

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Wenn man sich als Vergleich das Bild vom 10. Sep. anschaut, dann wird der Unterschied erst so richtig klar. Ich fand den Nebel echt klasse. Das Ganze hatte dadurch voll das Silent Hill Feeling, echt cool.

Auf Arbeit angekommen, sagte mir die Ulli, dass dieser Nebel im Vergleich noch recht licht ist. Es ist schon vorgekommen, dass man keine 30cm weit sehen konnte und das werde ich bestimmt auch noch miterleben. Solche Nebelfoto’s werden bestimmt sehr spannend.

Nun zum eigentlichen Arbeitsgeschehen. Da noch längst nicht alle Schlager Hefte aufgenommen waren, fing ich damit wieder an. Dank der Vorlage war das auch gar nicht so schwer und schon bald hatte ich den Workflow voll intus. Mit den vielen Shortcuts, die man dazu verwenden kann, ging das richtig zügig, so hab ich das gern. :3

Um halb 9 war denn wieder Dienstbesprechung und Hannes erzählte uns welche Projekte in Zukunft anstehen würden und wie die Planung des Neubau’s voran geht. Recht interessant das Ganze, aber viel zu viel um das alles aufzuschreiben.

Nach der Dienstbesprechung ging’s dann wieder zurück an den Schreibtisch um weiter die Notenhefte aufzunehmen. Da dies aber nach einiger Zeit etwas fad ist, gab mir die Elisabeth ein Stapel Blätter, die in die Loseblattsammlung einsortiert werden mussten. Wer das schon mal gemacht hat, weiß wie mühsam diese Angelegenheit werden kann.

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Ich hatte Glück gehabt, es mussten nur 23 Blätter reingeheftet und 125 Blätter ausgeheftet werden. Eine Nette Abwechslung zu den Noten, war es aber dennoch.

Danach bin ich kurz auf dem Gebäude raus, um mich bei meiner Vermieterin telefonisch zu erkundigen, ob es möglich wäre ein weiteres Bett in mein Zimmer zu stellen, denn nächste Woche sind ja in Deutschland wieder Ferien und diese verbringt meine Schwester bei mir. Während des Telefonates hörte ich ein paar komische Geräusche aus’m Kellerfensterschacht. Verwundert suchte ich nach der Ursache und entdeckte einen Igel da unten. Dieser scheint da wohl hineingefallen zu sein und kommt nun logischerweise die gut 30 cm hohe Wand nicht hinauf.

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Mit der Hilfe vom Jochen befreiten wir den Igel aus seiner misslichen Lage und setzten ihn ein paar Meter weiter im Park aus. Niedlich war er ja schon.

Nach der Igel Rettungsaktion, waren wieder die Noten an der Reihe. Bis zum Feierabend ptassierte nichts weiter spannendes.

Donnerstag

Diesen Morgen hatte ich meinen vielleicht größten Fehler begangen, den ich hätte machen können. Leicht ignorant wie ich nun bin, hab ich statt auf die Wettervorhersage [mit Ankündigung für gewaltigen Regen] zu hören, meinen Regenschirm nicht eingepackt, denn draußen sah es recht schön aus.

Die ersten paar Stunden auf Arbeit blieb das Wetter auch noch recht ansprechend, doch schon bald zogen die ersten Wolken auf und kurz darauf begann es auch schon zu regnen. Den Vormittag über hatte ich wieder ein paar Noten/Bücher eingestellt und Noten katalogisiert. Bis zu meiner Pause besserte sich das Wetter nicht gerade und so hieß es schnell zum nächsten Einkaufscenter durch den Regen rennen, Yolo! [You only life once = du lebst nur einmal]

Das ich nicht gerade trocken geblieben bin, ist wohl selbsterklärend. xD Wenigstens weiß ich jetzt, dass meine Jacke wirklich wasserfest ist, denn mein Leibchen blieb zum Glück trocken.

Den Nachmittag über beschäftigte ich mich wieder mit den Schlager Heften. So langsam entwickel ich wirklich den Ehrgeiz den kompletten Stapel fertig zu bekommen, mal sehen wie lange das noch anhält.

Meine neuste Entdeckung im Spar ist übrigens eine Limo mit einer recht lustigen Markenbezeichnung. Ich mein, wer kommt auf die Idee ein Getränk Almdudler zu nennen?! 😀 Die gibt’s zwar mittlerweile auch in Berlin, aber gesehen hab ich die erst hier. Schmecken tut sie wie Apfelschorle mit Kräutern. Kann man trinken.

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Freitag

Wieder steht das Wochenende und ein sehr kurzer Arbeitstag bevor. Auch dieser Freitag stand ganz im Zeichen der Notenkatalogisierung. So langsam nimmt das Projekt volle Fahrt auf. Ich hab schon 1/4 des Stapels abgearbeitet, das motiviert echt. Damit ich auch noch was anderes mitbekomme, nahm mich Hannes für eine Stunde beiseite und erklärte mir wie man eine Schallplatte richtig aufnimmt.

Der VÖB [Verband Österreichischer Bibliothekare], in dem Hannes Mitglied ist, hat zur RAK-Musik eine Beispielsammlung erstellt, anhand dessen aus Bibliothekare die nicht so viel mit AV Medien zutun haben, diese richtig katalogisieren können. Das finde ich sehr hilfreich. Hoffentlich kann ich dieses Wissen auch in meiner Bibliothek anwenden.

Nachdem die Schallplatte aufgenommen war, hieß es für mich auch schon wieder, Freitag um eins, macht jeder sein’s!

Das Wochenende steht vor der Tür und diesmal zieht es mich nach Wien. Am Samstag um 10 Uhr landet meine Schwester am Flughafen und gemeinsam werden wir dann die Hauptstadt von Österreich unsicher machen, Year! Wie das Wochenende verläuft, werdet ihr dann im nächsten Post sehen 😉

Ein Gedanke zu “Eine Woche für die Noten

  1. Na, das ist ja schön, dass Du auch Fotos machen kannst… *grins*

    Immer wieder schön, von Dir zu lesen…. und in Wien wünsche ich Euch viel Spaß – so eine schöne Stadt!! Hoffentlich habt Ihr „Kaiserwetter“…

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